Gedenken an Heinrich Fries #2
Immer wieder mahnte Heinrich Fries an, dass der Mensch Jesus in den Kirchen zu kurz komme, dass es sehr wichtig sei, die Botschaft Jesu zum Maßstab unseres Lebens und des Handelns der Kirche zu machen. So schreibt er in seinem Buch „Es bleibt die Hoffnung“:
„Wichtiger als die Kraft, die aus der Wahrheit des Glaubens und der christlichen Lehre kommt, ist das Zeugnis eines Lebens aus dem Glauben als Zeugnis der Früchte des Glaubens, vor allem in der Form der Nachfolge Jesu und deren Aufgipfelung in den Taten einer radikalen und selbstlosen Liebe, besonders im Dienst der ärmsten Menschengeschwister.“
„Wenn nach einem bekannten Wort die Menschen die einzige Bibel sind, die heute gelesen wird, dann ermisst man, wieviel von dem Zeugnis des christlichen Lebens abhängt. Das gilt auch für eine Kirche als eine Gemeinschaft des Glaubens und der Glaubenden, wenn sie wie heute zum Anwalt des Menschen wird, seiner Rechte und Würde, wenn sie sich zur Stimme der Stimmlosen macht und sich einsetzt für Gerechtigkeit und Frieden, zur Überwindung von Terror und Gewalt und gegen Strukturen, die es unmöglich machen, ein menschliches Leben in Freiheit zu verwirklichen, wenn sie in totalitären Staaten und Systemen der Ort der Freiheit ist und für den Frieden plädiert.“
Reinhold Jochim