Diakonweihe am 27.05.2023 in Zwiefalten

Durch Handauflegung und Gebet spendet Bischof Dr. Gebhard Fürst bei bestem
Wetter am Pfingstsamstag, 27. Mai 2023, im Münster „Zu unserer lieben Frau“ in
Zwiefalten, fünf Männern die Diakonenweihe. Im Münster waren 800 Gäste anwesend
und bei der anschließenden Feier in Heiligkreuztal 380 geladene Gäste. Die Männer
werden künftig als Ständige Diakone in einer zugeteilten Gemeinde tätig sein.
Der Diakon ist Teil des Weiheamtes. Das bedeutet, dass ein Diakon seinen Dienst in
der Nächstenliebe durch die Kraft des Heiligen Geistes ausübt. Die Weihe ist
unwiderruflich und garantiert den selbstlosen Dienst, in Treue zur katholischen Kirche
und zum Glauben an die ewige Liebe Gottes zu den Menschen.
Unter diesen Männern war auch unserer Kirchengemeindemitglied Martin Schmelcher.
Der feierliche Gottesdienst um 10.00 Uhr stand unter dem Leitwort: „Geht hinaus hat
der Meister gesagt und nicht setzt euch hin und wartet, ob jemand kommt“ (Alfred
Delp).
Die Weihe zum Ständigen Diakon erfolgt nach einer rund achtjährigen
Vorbereitungszeit: Neben der dreieinhalb Jahre dauernden berufsbegleitenden
Ausbildung sind theologische Studien sowie eine pastoral-praktische Ausbildung
Voraussetzung für die Weihe. Ständige Diakone sind meist verheiratet und in der
Diözese Rottenburg-Stuttgart in der Regel „im Zivilberuf“ und somit ehrenamtlich tätig
und erhalten eine geringe monatliche Aufwandentschädigung. Zu den Aufgaben eines
Ständigen Diakons gehört unter anderem der Dienst in der Liturgie (die Assistenz bei
der Eucharistiefeier oder der Eheschließung, das Leiten von Beerdigungen, die
Spende der Taufe etc.), der Dienst am Wort (Verkündigung des Evangeliums und
Predigtdienste) sowie der Dienst am Nächsten (besonders die Sorge um Notleidende
sowie Alte und Kranke, nicht nur in der Gemeinde, sondern auch um am Rande
Stehende).
Nach dem großen Einzug der Weihe- Kandidaten mit dem Bischof wurden die
künftigen Diakone dem Bischof nochmals vorgestellt und erwählt. Alle Anwesenden
drücken den Dank für die Berufung im Gloria aus. Nach den Lesungen versprach
Martin Schmelcher den Zölibat und sein Treueversprechen gegenüber dem Bischof
durch die knieende Handlegung seiner Hände in die Hände von Bischof Fürst. Anstelle
der Fürbitten sang die Gemeinde die Allerheiligenlitanei, während die Kandidaten, auf
dem Boden liegend, die Anrufung des Heiligen Geistes und der Heiligen annahmen.
Die anschließende Weihe geht auf die Urgemeinde zurück und erfolgte durch den
Bischof durch Handauflegung und das stille Weihegebet über den Kandidaten. Nach
der Weihe erhielten die neuen Diakone die links über die Schulter tragende Stola und
die Dalmatik und wurden durch eine ausgewählte Person angezogen.
Am Weihegottesdienst und am anschließenden Mittagessen nahmen aus unserer
Kirchengemeinde Pfarrer Johny und Diakon Haag sowie einige
Kirchengemeinderatsmitglieder und Gemeindemitglieder teil. Abschließend wurde den
Diakonen durch Bischof Fürst das Evangeliumbuch übergeben, als Zeichen dafür,
dass sie es ihre Aufgabe ist, die frohe Botschaft in der Liturgie und in der Gesellschaft
zu verkünden.
Zum Abschluss umarmte Bischof in brüderlicher Verbundenheit und dann alle
anwesenden Diakone durch das Einflüstern sehr persönlicher Worte ins Ohr der neuen
Diakone.
Diakon Martin teilte nach der Eucharistiefeier die Kommunion zusammen mit Bischof
Fürst die Kommunion an die zahlreichen Teilnehmer aus. Der feierliche
Weihegottesdienst endete mit dem großen Auszug und Beifallklatschen gegen 12:30
Uhr.
Das anschließende Mittagessen mit dem Bischof im Kloster Heiligkreuztal begann
nach einer Ansprache und Dankesworte von Diakon Martin planmäßig um 13:30 Uhr.
Gegen 16:00 Uhr ging die Busfahrt zurück nach Oedheim. Ein segensreicher Tag mit
vielen Emotionen der bei den Teilnehmern sicher lange in Erinnerung bleiben wird.